Autor: Ran D.

  • Stereodreieck, wohin mit meinen Lautsprechern

    Viele Leute platzieren ihre Lautsprecher irgendwo im Raum, wo sie halt so hin passen. Ich erkläre mal kurz, warum man vielleicht überlegen sollte, ob man nicht lieber Raum schaffen sollte:

    Ein Stereo Signal versucht die Natur zu simulieren. Da wir 2 Ohren haben, liegt es auf der Hand dass man 2 Lautsprecher nutzt, die unsere Ohren füttern.

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  • Die Leiden des (jungen) Produzenten Teil 2

    Es wundert mich nicht wirklich, dass mir der Kunde im Anzug gegenübersteht. Hätte ich mir ja gleich denken können, als ich den ungewissen Auftrag mit dem äußerst guten Ertrag angenommen habe. Das hab ich nun davon…

    Ich fühle mich total unschick. Er im Anzug und ich stehe hier in der total zerrockten Kordhose und dem viel zu weitem Kaputzenpulli bei dem schon die Ärmel etwas ausgeleiert sind. Der war mal schwarz, jetzt eher so anthrazit. Ich brauche Wasser. Natürlich bekommt der Großkunde auch etwas. Ein Glas aus der Leitung ist für ihn ja mal bestimmt mal eine nette Abwechslung zu dem sonst üblichen Wasser aus Designerflaschen. Das Glas hat leider leichte Wasserränder, da ich zu faul zum abtrocknen war. Die Teile werden auch prima trocken, wenn man sie verkehrt herum in eine dafür vorgesehene Vorrichtung stellt, ganz ohne weitere Energieaufwendung. Nur für diesen Zweck heute hat es dann halt doch nicht gereicht.

    Doch jetzt schnell an den Schreibtisch. Die Person guckt etwas skeptisch, als sie die unzähligen Staubkörner zwischen den vielen Drehreglern sieht. Ich erkläre etwas zur Technik, um von der peinlichen Situation abzulenken. Ich erzähle von Equalizern und Summenkompression und erwähne die New York Compression und bei dem erwähnen der Worte New York erkenne ich eine Regung in seinem Gesicht, als wenn er sich an eine verflossene Liebe zurück erinnert.

    Um ein bisschen die Stimmung zu lockern, spiele ich etwas aus vorherigen Aufträgen vor. Der Gesichtsausdruck meines Gegegenübers verändert sich schlagartig und ich bemerke, dass ich die falsche Datei gewählt habe. Statt dem Chillout-Song, stolpern meine gewollt experimentellen Klangkatastrophen aus den Lautsprechern. Ich drehe erst die Lautstärke runter und suche dann schnell den anderen Song, der blöderweise genau den gleichen Namen hat, aber in einem völlig anderen Verzeichniss ist. Immer diese Arbeitstitel. Ich schildere mein Missgeschick mit einem Lächeln und sehe Entsetzen. Mir wird warm. Ich reiße das Fenster auf. Ich sehe das Feinripp Unterhemd durch das Oberteil meines gegenübers schimmern und denke mir, dass er schon nicht frieren wird. Beim erklingen der lockeren Chillout-Sounds lockert sich wenigstens sein Gesichtsausdruck etwas; die Haltung ist weiterhin doch eher zurückhaltend und ich kann überhaupt nicht einschätzen, ob das jetzt gefällt oder nicht.

    Als ich dann gut 20 Minuten weiter erzählt habe frage ich nach dem Anliegen. Er gibt mir eine DVD in die Hand und erklärt mir, dass ich hier hierzu eine Melodie machen soll. Mehr nicht. Und jetzt kommt der Moment bei dem ich innerlich so richtig fluche: Da ich gemerkt habe, dass der Rechner dropouts produziert, wenn ein DVD-Laufwerk angeschlossen ist habe ich dieses flott ausgebaut. Für das Laufwerk habe ich schon ein externes Gehäuse bestellt. Dieses wird zu mir nach Hause geliefert, wo auch das ausgebaute DVD-Laufwerk liegt. Das sollte in den Heimrechner, wo hin und wieder mal ein Dropout nicht so schlimm ist. Mit anderen Worten: Hier ist kein DVD-Laufwerk. Um diesen Punkt zu erklären benötige ich dann wohl doch etwas mehr Zeit als eigentlich eingeplant war. Ich erkläre, dass optische Medien irgendwie so sind, als ob ich einem Kunden nach Abschluss meiner Arbeit eine Gramophonschallplatte in die Hand drücke, was von der Realität oftmals gar nicht so weit weg ist. Die sagen dann halt so Sachen wie „eine MP3 reicht völlig“ und auf Rückfragen nach der Qualität nur „normal, 128“ kommt. Die Vinyl soll besser klingen, weil da irgendwas großes Kompliziertes passiert und man hört sogar, dass da Verunreinigungen sind oder wenn ein Titel häufiger abgespielt wurde. Der potentielle Kunde läßt die DVD da. Ich warte auf einen Rückruf. Er hat bestimmt meine Visitenkarte verloren. Wenn du das liest, bitte melde dich, die Kontaktdaten sind im Impressum.

  • KI Musik zerstört alles

    Es gibt hier und da Diskusionen darüber, in wie weit KI die Musikwelt umkrempeln wird. Der größte Tenor dabei ist das Horror-Szenario, dass durch KI normale Musiker keine Chance mehr hätten oder irgendwann unmöglich wird zwischen realen Personen und KI zu unterscheiden.

    Ich versuche mal einen anderen Blickwinkel einzuwerfen. Meiner Ansicht nach hat die KI schon lange gewonnen seitdem die Charts manipuliert werden. Denn wenn es das Ziel ist mit der KI Geld durch Gema-Einnahmen oder Ähnlichem zu generieren so findet dies schon lange statt. Welchen anderen Sinn sollte es denn sonst haben eine KI zu programieren, die Musik oder andere Kunst erschaft? Um anderen Leuten zu gefallen?

    Ich stelle mir gerade ein Szenario vor in dem es irgendwie Sinn ergeben würde eine KI Musik generieren zu lassen. Zum Beispiel sitze ich irgendwo in der Natur mit Kopfhörern und denke mit „jetzt entspannen“. Ich beauftrage also die KI mir Musik zu bauen, damit ich mich entspannen kann. Dazu nutzt diese meine Lieblingssongs (die ich vorher als solche gekennzeichnet habe) und die Pulsfrequenz meiner Smartwatch und kombiniert diese zu etwas Neuem. Die KI, oder Es, misst dann, ob mich die Algorhythmen beruhigen oder das Gegenteil der Fall ist und passt diese dann gegebenenfalls an. Bis es funktioniert. Was hat die KI davon? Nichts. Was habe ich davon? Entspannung. Eventuell. Oder ich greife auf die Musik zurück die mich mit Garantie entspannt, weil ich damit bisher gute Erfahrungen gemacht habe. Doch moment…das ist nicht immer so. Weil da im Text vielleicht ein Wort auftaucht, was mich in meiner momentanen Situation irritiert, verwirrt, aufregt. Kann das der KI auch passieren? Ich denke schon, denn sie kann ja nicht alles wissen. Wie geht sie damit um? Sie, es, whatever versucht zu verstehen warum das jetzt gerade nicht funktioniert. Also mit der Entspannung. Herzfrequenz geht hoch, anpassen. Doch eigentlich ist es gar nicht die Musik, die den Puls beschleunigt sondern ein Wolf der im Wald lauert und mich fressen will. Da kann die KI jetzt machen was sie will und es wird nicht besser, doch versuch macht klug und wechselt recht flott die Beruhigungsstrategie. Klingt so wie CD-Sprung in länger und skuriler. Also, um es kurz zu machen: für diesen Anwendungsfall ist KI nicht zu gebrauchen.

    Geld machen geht damit vermutlich super. Kein Musiker beschwert sich, dass er/sie sich nicht hört, keine Groupie Skandale, alles paletti. Playlist läuft gut und immer in Runde, weil es halt immer passt. Austauschbar. So wie Radio seit Jahren schon ist. Wo ist der Unterschied?

  • Meinl Cymbal Tuners

    Bei ein paar Dingen fragt man sich immer, weshalb da vorher noch keiner drauf gekommen ist.
    Die Meinl Cymbal Tuners sind auf jeden Fall so etwas:

  • PHP 7 bzw. 7.1 Update bei WordPress…lieber nicht zu voreilig

    Bevor Ihr ein Update auf PHP 7.1 und ein WordPress Blog betreibt solltet ihr den Gedanken noch mal ganz gründlich überlegen. Als erstes sollte ein Backup gemacht werden!
    Mal Stichwortartig, was bei mir passiert ist:
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  • Gema geschützte Videos wieder in Deutschland abspielbar

    Die Gema und Youtube haben sich nach Jahren geeinigt. Das heißt das man jetzt wieder alle Musikvideos in Deutschland sehen kann.
    Wer es ganz genau wissen will kann hier weiterlesen:

    Gema Pressemitteilung zum Vertrag mit Youtube

  • Das große Strg + Z Tastaturlayout Problem

    Vermutlich kennt fast jeder das Tastaturkürzel „Strg + Z“ zum Rückgängig machen, doch viele sind sich nicht bewußt, dass es sich dabei auf der Deutsch Tastatur um einen Übersetzungsfehler handelt. Das „Z“ ist auf der amerikanischen Tastatur da, wo in der deutschen Tastatur das „Y“ ist. Somit kann man sehr einfach alles Rückgängig machen (so wie auch die leicht erreichbaren Tastenkürzel „Strg+C“, „Strg+V“ und „Strg+X“), jedoch ist es in dem deutschen Tastaturlayout mit dem 10-Finger-Schreibsystem nur mit 2 Händen erreichbar. Ich bin mir jedoch zieeeemlich sicher, dass es viele auch mit einer Hand probieren, wenn die andere Hand an der Maus ist (ich gehöre natürlich auch dazu..). Daraus wird ein recht krampfiger Griff, der einen fast davon abhält irgendetwas rückgängig zu machen.

    Demnächst versuche ich mal testweise dieses Tastaturkürzel zu ändern (in dem Sequenzer meiner Wahl) und werde mal gucken, ob das meine Arbeitsweise beeinflusst.
    Versuch doch auch mal!

  • Vocals aus Song entfernen ohne Qualitätsverlust

    Ich habe lange gesucht doch nun endlich einen Weg gefunden, wie man aus einem Song die Stimme entfernen kann, ohne dass sich das Klangbild des restlichen Songs verändert. Bisher ist mir dies nur mit komplexer Verschaltung verschiedener Geräte gelungen, jedoch werde ich mich wohl demnächst mit Softwareentwicklern zusammensetzten, um die Methode so einfach wie möglich für jeden zugänglich zu machen.

    Hier mal eine kurze Erläuterung wie das Ganze ungefähr funktioniert:

    Zunächst wird der Song nach Transienten durchsucht. Dann werden Phasenanomalien per Faltung unter Berücksichtigung der Transienten moduliert. Die Amplitudendifferenzen verhalten sich bei Vocals auffällig, wodurch eine perfekte Entfernung aus dem Ausgangsmaterial möglich ist. Ich habe es selbst erst nicht geglaubt und nicht schlecht gestaunt, als ich das Endergebnis gehört habe.

    Bisher habe ich dies jedoch nur bei unkompremierten Audio-Formaten hin bekommen. Leider funktioniert das Verfahren z.B. bei einer Mp3 noch nicht, aber ich bin auch da dran.

    Hier noch ein Beispiel wie das Ganze dann klingt:

    Mit Vocals:

    Ohne Vocals:

    Sobald das Tool fertig ist, werde ich es euch wissen lassen.