Kategorie: Info – Know How – DIY

Randys Trickkiste

  • Wozu Kopfhörer nutzen?

    Da ich ja schon auf einige Nachteile bei hören mit Kopfhörern erläutert habe, folgt nun noch eine Erläuterung wozu denn nun ein Kopfhörer gut sein kann.

    Neben dem nächtlichen hören von Musik ohne Nachbarn zu belästigen, kann es durchaus auch im Mix-Prozess Sinn ergeben einen Kopfhörer zu nutzen.

    a) Fehler finden:

    Knackser fallen super gut mit einem Kopfhörer auf.  Somit ist ein Kopfhörer gut zum Editing geeignet, was ja auch gut zu einer Nachtschicht passt.

    b) Stereoeffekte

    Mit einen Kopfhörer läßt sich gut beurteilen, wie ein Stereoeffekt wirkt. Doch Vorsicht: Da man das Teil genau am Kopf hat, wirken viele Effekte oftmals extremer als durch Lautsprecher und die reale Lokalisation ist schier unmöglich, da die Schallwellen ja nicht wirklich viel Raum durchqueren müssen, um zu den Ohren zu gelangen. Auch gibt es keine gegenseitige Beeinflussung des rechten und linken Kanals. Somit hört man auch keine Phasenauslöschungen.

    Ich mixe ganz in einigen Fällen gerne Gitarren mit Kopfhörern, sobald die Anzahl der Spuren schwer zu kontrolieren ist (also so ca. ab 4 Gitarren). Jedoch nutze ich dann später doch noch die Speaker, um den Gesammtsound etwas griffiger zu machen. Ebenso handhabe ich das mit mehr oder weniger komplexen Vocal-Arrangments.

    Absolut ungeeignet ist ein Kopfhörer zum mischen von Bässen, da die sich Basswellen erst im Raum vollkommen entwickeln. Das kann sogar soweit gehen, dass man die Frequenzen falsch wahrnimmt und der Bass im Song verstimmt ist.

    Genauso verhällt es sich mit dem Mischverhältniss von Bass zu dem Rest der Mixtur, was nicht alleine an der Eigenresonanz von unserem Körper liegt. Das „spüren“ von Bass fällt mit dem Kopfhörer weg, außer der Kopfhörer ist  echt verdammt laut.

    Ich habe schon Songs Nachts gemixt, wo ich dachte, daß sei jetzt das „non-plus-ultra“ und „besser-geht-es-nicht“. Am Morgen darauf wurde ich dann aber zurück zur Realtität geführt.

    Da mit Kopfhörern häufig zu laut abgehört wird, ist man zusätzlich von der Lautstärke geblendet und realisiert nicht, dass der Kram leise echt banane klingt.  Also besser noch mal Morgens die Lautsprecher zu Hilfe rufen. Toller Nebeneffekt ist dabei, dass die Ohren auch noch vollkommen „frisch“ sind.

  • Kabel löten: Was muss ich beachten?

    Die eigenen Kabel löten kann durchaus sinnvoll sein. Vor allem dann, wenn es die Kabel die man benötigt gar nicht zu kaufen gibt. Ein Adapter sollte nur im allerschlimmsten Notfall verwendet werden. Dagegen spricht einerseits die Hebelwirkung des künstlich verlängerten Steckers, so dass die Audiobuchsen schneller ausleiern und vielleicht irgendwann nicht mehr funktionieren, und auch (wenn auch minimale) Signalverluste.  Obendrein erschließt sich mit dem Adapter eine zusätzliche Fehlerquelle, die es ja eigentlich zu vermeiden gilt.

    Aber auch bei handelsübliche Kabelformaten macht es Sinn den Lötkolben zu zücken, da bei Eigenkonstruktionen die genaue Kabellänge bestimmt werden kann und darüber entscheidet, welche Qualität an welchen Platz benötigt wird.

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  • Das „Amen Break“

    Fast jeder kennt es oder hat es schon mal gehört, doch fast niemand weiß wo es her kommt: Das „Amen Break“.

    Es ist das vermutlich meist gesampelte Stück Musikgeschichte das es gibt. Der Ursprung liegt bei einem Funk Song von „The Winstons“ aus dem Song „Amen, Brother“ von 1969.

    Manche behaupten, dass dieses Break das Grundrezept für Jungle ist, was sein kann, ich aber nicht unbedingt als Fakt deklarieren würde. Aus Jungle entstand der Drum’n’Bass, warum es nicht verwunderlich ist, dass es auch hier häufig zu finden ist. Ebenso gehört es im Hiop hop zum standard Programm. Aber nicht nur in den genannten Stilen findet man dieses feine Break, sondern auch in diversen anderen Musikrichtungen, bei denen man niemals damit rechnen würde.

    Besonders hilfreich zur Weiterverarbeitung an dem Break ist, dass an der legendären Stelle nur das Schlagzeug spielt und sich diese Stelle somit perfekt zum Sampeln eignet, da es Tonartunabhängig ist. Es wird mal schneller, mal langsamer abgespielt, zerhackt oder extrem bearbeitet und doch klingt es immer wieder irgendwie cool.

    Ein recht Informatives Video hierzu:

    Hier noch eine Liste der Tracks, die das Amen Break nutzen, wobei diese mit Sicherheit nicht mal ansatzweise komplett ist:

    Songs die das Amen Break enthalten

    Und noch der Wikipedia Eintrag (in Englisch, da der Deutsche kaum etwas her gibt):

    Wikipedia Artikel zum Amen Break

  • Kraft durch Musik: Propagandamethoden der USA

    Die USA haben an der Grenze von Mexiko Lieder verteilt, die von schlimmen Schicksalen illegaler Einwanderer berichten. Diese Songs wurden im Auftrag der USA produziert und in Umlauf gebracht, jedoch ohne deren Ursprung zu verraten, damit die Verbreitung nicht gefährdet wird. Das schlimmste daran ist, dass diese Songs inzwischen sogar recht beliebt sind. Eine ganz schön fiese Methode, wie ich finde…

    Link:

    Tagesschau Artikel

  • Updates: Wann sollte ich Updaten oder wie viele kann ich vertragen?

    Da spart man lange Geld für das Update was man haben muss und wenn dann gerade zugeschlagen wurde, erscheint schon wieder ein Update der Lieblingssoftware. Dazu kommt noch, dass man ja auch mal ganz ander Sachen ausprobieren möchte, die dann natürlich auch erst mal verstanden werden müssen. Übrig bleibt ein zugemüllter Desktop mit ca. 20  Bedienungsanleitungen, die nicht mal zur Hälfte durchgelesen wurden.  Doch wann ist ein Update sinnvoll und wann nicht?

    Ein paar Gedanken dazu: (mehr …)

  • Dropped-D Tuning. Geht`s noch tiefer?

    Beim Dropped D-Tuning wird die tiefe E-Saite einer Gitarre oder eines Basses einen Ganztonschritt auf D runter gestimmt. Mehr nicht. Dadurch kann man sehr leicht einen Powerchord greifen und hat halt noch 2 tiefere Töne  (D und Dis). Einige Leute versuchen allerdings die komplette Besaitung einen Ganztonschritt runter zu stimmen, um besser greifen zu können oder weil es noch düsterer wird. Dann gibt es auch noch Spezialisten, die ihre E-Saite auf C runter Stimmen. Von diesen Methode kann ich nur abraten und zwar aus folgenden Gründen:

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  • Die Gema

    Den Begriff Gema haben bestimmt schon viele von euch schon mal gehört; doch was macht die Gema eigentlich?

    Die Gema ist dafür zuständig, die Rechte der Künstler zu wahren. So war das zu mindestens mal vor anno dazumal. Heutzutage muss man aufpassen, wenn man ein Song von Marius Müllern Westernhagen auf der Gitarre am Lagerfeuer spielt, ohne dies gemeldet zu haben, sobald es eine Veranstaltung ist, bei der Eintrittsgeld verlangt wird.

    Ein kurzer Einschub:

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  • Podcast 3: Mein Beitrag zum Loudness War

    Hintergrund Details:
    Der „Loudness War“ oder das „Loudness Race“ wurde erschaffen, um mit empfundener Lautstärke zu imponieren bzw. durch diese Aufmerksamkeit zu wecken. Heutzutage werden viele Produktionen zu laut gemischt, was sich negativ im Gesamtklangbild wiederspiegelt und auf Kosten der Dynamik geht.

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  • Welchen Kopfhörer wofür?

    Hier nun ein kleiner Guide, worauf bei der Auswahl eines Kopfhörers geachtet werden sollte.

    Kopfhörer Bauarten:

    Es gibt eigentlich nur 4 Überkattegorien (oder auch Bauart) von Kopfhörern.

    – Offen

    – Halb offen

    -Geschlossen

    – In Ear

    Offene Bauart

    Ofene Bauart bedeutet einfach, daß man von der Umgebung noch relativ viel mitbekommt. Gleichzeitig bekommt die Umwelt aber auch relativ viel von dem Kopfhörer mit. Das Signal kann also auch noch gut von einer Person gehört werden, die im direkten Umfeld ist. Im schlimmsten Fall ist dies keine Person sondern ein Mikro, aber dazu später.

    Offene Kopfhörer werden oft als Stütze zu den Lautsprechern verwendet, was nicht heißt, dass man diese nicht auch ohne Lautsprecher verwenden kann. Einige Leute mögen es nicht, komplett von der Umgebung abgeschottet zu sein und deshalb greifen zu diesen Kopfhörern.

    Geschlossene Bauart

    Geschlossen Bauart bedeutet, dass die Umgebung nahezu komplett abgeschottet wird. Nach außen ist ebenfalls kaum ein Signal zu hören.

    Wenn irgendwas relativ leises mit einem Mikro aufnimmt sollte man einen geschlossenen Kopfhörer verwenden, da dann nicht so viel auf das Mikro „überspricht“. Leider wird dies oft (aus welchen Gründen auch immer) nicht gemacht und man hört auf der Vocal-Spur einer Produktion noch den Rest des Songs zu dem eingesungen wurde. Wenn nun der Gesang ordentlich komprimiert wird, kann das schon mal zu einem Problem werden.

    Das Argument, daß die Kopfhörer, die geschlossen sind, ja nicht so bequem seien zählt in der heutigen Zeit nicht mehr. Es gibt verdammt viele bequeme geschlossene Kopfhörer. Es soll nur einmal rum probiert werden und schon wird man ein tolles Exemplar entdecken, was nach außen (fast) keinen Ton von sich gibt.

    Halb offen Bauart

    Ein Halboffenen Kopfhörer ist einfach ein Mittelweg zwischen offenen und geschlossenen Kopfhörern. Wenn man Vocals recordet und die Wahl zwischen offenen und halboffenen Headphones besteht, würde ich zu den halboffenen greifen, jedoch auch nur als Kompromisslösung, wenn kein geschlossener Kopfhörer zur Hand ist.

    In Ear

    Neben den oben genannten gibt es noch den Spezialfall der sogenannten In Ear Kopfhörer, was nichts anderes heißt als daß man sie sich in die Ohren steckt bzw. in den Gehörgang.  Diese haben den Vorteil, dass sie fast nicht zu sehen sind. Es gibt natürlich auch die In Ear Kopfhörer von tragbaren Telefonen oder Mobilen Abspielgeräten, diese vernachlässige ich jetzt aber erst mal, da sie ja nicht direkt etwas mit produzieren zu tun haben.

    Diese Kopfhörer werden oft für Live Veranstaltungen verwendet. Der Vorteil ist, dass man nicht mit Rückkopplungen kämpfen muss, da das Signal auch wirklich nur in die Ohren des Musikers gelangt. Außerdem haben diese auch einen sehr effizenten Schallschutz nach außen (ähnlich wie Ohrenstöpsel), so dass auch wirklich nur noch das gehört wird, was aus den Kopfhörern kommt. Der Nachteil ist, das wirklich alles auf den Kopfhörer gesendet werden muss, was der Musiker zum Musikmachen benötigt. Selbst die Aux-Send Regler die unter üblichen Bedingungen unangetastet bleiben sollten müssen betätigt werden, womit diese Aufgabe sehr aufwendig werden kann.


    Kopfhörer Eigenschaften (oder Technische Daten):

    Impedanz

    Die Impedanz beschreibt den elektrischen Widerstand. Gemessen wird dieser in Ohm(?). Je niedriger diese ist, desto weniger muss der Verstärker aufgerissen sein bzw. desto lauter ist der Kopfhörer bei gleicher Einstellung der Verstärkung. Allerdings sollte man vorsichtig bei dem aufreißen des Kopfhörers sein, da dies sehr schnell zu einer hohen belastung der Ohren führt. Besonders unangenehm kann dies werden, wenn der Kopfhörer schlecht ist und unangenehme Verzerrungen hervorbringt.

    Kopfhörer mit niedriger Impedanz sind bei gleich eingestelltem Lautstärke-Level im Vergleich zu einem Kopfhörer mit hoher Impedanz lauter. Dadurch bekommt man ein besseren Klirrfaktor und einen geringeres Rauschanteil bzw. eine höhere signal-to-noise-ratio.

    Mal auf Deutsch. Der Verstärker rauscht ab 5 hörbar. Ein Niederohmiger Kopfhörer ist bei 5 schon so laut, so dass man doch lieber auf mal schnell auf 3 runter dreht. Bei einem Hochohmigen Kopfhörer reicht es so gerade, und ist nun genauso laut wie das Niederohmige Model auf 3. Allerdings rauscht es nun ein bisschen mehr.

    Hochohmige Kopfhörer haben den Vorteil, das sie nicht so schnell kaputt zu bekommen sind. Außerdem ist die Masse der beweglichen Bauteile geringer, wodurch ein besseres Impulsverhalten erziehlt werden kann. Zum Monitoring von Musik werden gerne solche gewählt.

    Niederohmige Kopfhörer sind halt lauter. Besonders praktisch für den portablen Bereich aber auch bei extem lauter umgebung wie z.B. Live-Mix oder Schlagzeugaufnahme äußerst sinnig.

    Auf jeden Fall sollte aber bei der Wahl eines Kopfhörers drauf geachtet werden, ob der Kopfhörerverstärker die Impedanz auch verträgt. Dies sollte unbedingt vor dem Kauf gecheckt werden, da sonst der Verstärker oder Kopfhörer zerstört werden kann!

    Frequenzbereich

    Der Frequenzbereich gibt an, welche Frequenzen der Kopfhörer noch relativ Linear wiedergibt. Bei einigen Kopfhörern habe ich schon irrsinnige Werte wie z.B. 10Hz-100.000Hz gelesen, was sicherlich Augenwischerei ist, da der Mensch nun mal so gerade noch die 20.000 Hertz hören kann und die untere Grenze auch nicht wirklich wahrnehmbar ist. Ein akzeptabler Wert wäre also 30-20.000 Hz, was sicherlich auch ehrlicher ist.

    Klirrfaktor

    Der Klirrfaktor gibt an, um wieviel Prozent die ursprüngliche Frequenz verschoben wird. Schickt man also eine Frequenz von 100 Hz in den Kopfhörer rein und man hört 102 Hz ergibt sich daraus ein Klirrfaktor von 2% bei 100Hz, was allerdings schon ziemlich hoch wäre! Generell läßt sich also sagen: Je geringer dieser Wert ist, desto natürlicher klingt der Kopfhörer. Allerdings kann es auch vorkommen, dass es dann auf einmal zu natürlich klingt. Üblicherweise sind dort meistens 2 Werte angegeben für 2 verschiedene Frequenzen. Da wir im Bassbereich nicht so gut die Frequenzen definieren können, läßt sich dort eher ein etwas höherer Wert  verkraften als im khz Bereich.


    Auch nett ist es, wenn der Kopfhörer ein austauschbares Kabel hat, falls sich das Kabel um den Fuß gewickelt hat und ein Flug durch den Raum samt Kopfhörer daraus resultierte. Danach ist das Kabel halt Schrott.

    Schick ist es für Live-Sachen einen Kopfhörer zu haben den man in irgendeiner Form zusammenklappen kann. Manche Hersteller haben schon sehr ausgefuchste Techniken entwickelt.

    Der Tragekomfort eines Kopfhörers ist unbedingt zu beachten. Je nach Bauart des Kopfes kann ein Kopfhörer für Käufer A bequem sein, Käufer B kommt damit aber überhaupt nicht klar.

    Und zu guter letzt…der Klang. Es bringt rein gar nichts, wenn der Kopfhörer die besten Werte erziehlt, am coolsten aussieht und sich am wolligsten um das Ohr schmiegt, wenn einem der Klang nicht gefällt.

    Nebenbei: Viele meinen heutzutage immer noch , daß ein Kopfhörer immer zu einem besseren Hörerlebniss führt, als Lautsprecher. Warum dies in vielen Situationen nicht so ist habe ich teilweise in dem Artikel
    zu Stereophonen hören erläutert.